Iron (wo)man – warum die Angst vor Eisen nicht vor Symptomen schützt…
Man liest ja häufiger, dass ?Eisen problematisch werden kann? ? und ja, das stimmt auch total! Aber alles ?kann? problematisch werden? Wasser kann problematisch werden, Sport kann problematisch werden, Getreide kann problematisch werden, Netflix kann problematisch werden, Fleisch kann problematisch werden, Gemüse kann problematisch werden, Ballaststoffe können problematisch werden, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin C, Kurkumin, Beziehungen, Ehen und Kinder, arbeiten, angestellt sein und selbstständig sein ? alles ?kann? problematisch werden? aber was ist los mit dem Eisen?
Eisen ist ein potenzielles PRO-oxidant, welches oxidativen Zell-Stress erhöhen kann, die Insulinwirkung reduziert, das Immunsystem anschaltet und Entzündungen triggern kann, die Gefäße schädigen und, was im Fall einer ?Hyperakkumulation? bei einem Krankheitsbild namens Hämochromatose sonst noch alles passiert. Auch ist Eisen ein ?Super-Treibstoff? für Bakterien ? daher hat der liebe Gott uns auch das Lactoferrin geschenkt ? ein körpereigenes Super-Protein, welches Eisen bindet und es den Bakterien vorenthält ? das aber nur als kleiner Fun-Fact.Eisen auf einem Blick, ich gehe darauf nochmal genauer ein.
Das Problem bei der Hämochromatose, also der ?Eisenspeicherkrankheit? (bei einer Erkrankung läuft es immer anders als bei Gesunden, das darf man einfach nie vergessen!), ist, dass die Eisen-Level ungehemmt ansteigen können, es gibt hier nämlich genetisch bedingte Veränderungen in der Eisen-Homöostase, was Eisen-Transporter und die Hepcidin-Genetik betrifft. Wenn du aber gesund bist? Dann gibt es diese Veränderungen nicht ? unser Körper ist nicht ganz blöd, er reguliert alles, egal was, ziemlich genau! Und wenn nicht? DANN GIBT ES EIN PROBLEM, was es zu finden gilt. Einfach ?kein Eisen? mehr zu nehmen oder regelmäßige Aderlässe, kann im Zweifelsfall nur eine Symptom-Therapie und keine Ursachen-Therapie sein. Wichtig zu verstehen: Nur weil jemand Probleme mit den Eisen-Leveln hat, bedeutet das nicht, dass jeder das hat. Ich persönlich habe NULL Probleme damit ? meine Ferritin- und Transferrin-Level, mein Homa-Index etc., die sind immer gut, waren immer gut und das EGAL WIE VIEL LEBER UND ROTES FLEISCH ICH (FR)ESSE! Das bedeutet nicht, dass das bei dir auch so ist ? ich arbeite als Therapeut mit Menschen unterschiedlichster Genetik ? wenn ich also mal EINEN Beitrag raushaue über eine Thematik, dann ist das immer nur EIN Auszug und das was ICH PERSÖNLICH mache ist nicht das, was ich JEDEM Patienten empfehle. Ok? Das soll mal als Einleitung reichen. Achso, wie ich auf das Thema komme? In der Praxis habe ich oft Patienten die ?Angst vor Eisen? haben ? woher das nur kommt (?) ? und auf der anderen Seite habe ich bei Götterspeise einen Post rausgehauen zum Thema Eisen und jemand hat kommentiert, dass ich das Thema Eisen undifferenziert wiedergebe ? nein, ich habe einen Post über Eisen gemacht, nicht mehr, nicht weniger. Undifferenzierte Arbeit gibt es bei Posts nicht, sondern ein Post erhebt NIE den Anspruch vollständig und vollständig differenziert zu sein ? ist halt nur ein Post.
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Das Thema ist komplex, aber wir schauen uns mal grundlegende Mechanismen, Studien und Statistiken, sowie Anekdoten an.
WIE VIELE MENSCHEN HABEN EISEN-PROBLEME?
Also: Etwa 30% der Menschen haben einen Eisenmangel ? was ich persönlich unfassbar viel finde, da es echt nicht schwer ist ausreichend Eisen aufzunehmen! Faste jede zweite menstruierende Frau hat einen Eisenmangel. Und die Eisenspeicherkrankheit? Die betrifft ?nur? 1 von 200-500 Menschen! Also wir haben hier ein 1:3 versus 1:500 ? die Chance, dass eine Eisenempfehlung also eher positiv statt negativ wirkt ist etwa 166 Mal höher, als dass sie etwas negatives bewirkt. Daher sorry, dass ich manchmal ?undifferenziert? klinge ? in meinen Büchern und E-Books, sowie meinen Beratungen, bin ich da penibelst genau. Andersherum kann eine Angstmache vor Eisen aber hingegen knapp 166 Mal öfter Schaden anrichten als helfen!
Ok, was noch?
Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Hämochromatose und Aderlass, sowie Blutspenden ist ein protektiver Faktor für Diabetes! Tatsächlich gibt es ein Korrelat zwischen Eisen und Diabetes, Eisen und Kohlenhydratstoffwechsel ? der ist aber nicht einseitig und der ist auch nicht immer so eindeutig wie oft präsentiert wird! Ein Eisenmangel verschlechtert die Insulinproduktion und Wirkung und ein Eisenüberschuss verschlechtert die Insulinwirkung ? also zu viel, wie zu wenig, Eisen ist richtig schlecht für unseren Insulin- und Kohlenhydratstoffwechsel!
Physiologie und Biochemie der Eisenaufnahme im Schnelldurchlauf?
Du nimmst Eisen mit der Nahrung auf ? das geht entweder als 2-wertiges, 3-wertiges (beides Nicht-Häm-Eisen) oder Häm-Eisen. ?Häm-Eisen ist ein 2-wertiges Eisen an Häm gebunden? ? um das abzukürzen, welches sich ausschließlich in tierischen Lebensmitteln findet. Tierische Lebensmittel enthalten z. B. auch den "Meat-Factor", welche die Eisenaufnahme von NICHT-Häm-Eisen erhöht, also von pflanzlichen Eisen! Dieser "Meat-Factor" ist aber noch nicht genauer spezifiziert, aber super interessant.
Ok. Du hast es jetzt gegessen und es gelangt dann in den Darm.
Damit es ins Blut kommt, muss das Eisen durch die Darmzelle.
Die Darmzelle hat auf beiden Seiten einen Transporter ? einmal um Eisen IN die Darmzelle aufzunehmen und auf der anderen Seite um Eisen AUS der Darmzelle INS Blut abzugeben. Wenn Eisen nicht ins Blut abgegeben wird, dann verbleibt es in der Darmzelle, diese stirbt recht schnell und das Eisen wird wieder in den Darm abgegeben und ausgeschieden. Aufnehmen kann die Darmzelle ausschließlich 2-wertiges Eisen (Eisenbisglycinat ist meist 2-wertig). Pflanzliches Eisen ist in der Regel aber 3-wertig, kann also NICHT direkt aufgenommen werden.
Diese Bild und die Beschreibung ist wahrscheinlich nicht ganz richtig,
aber fast und sollte ausreichen es zu verstehen.
Dieses 3-wertige Eisen muss erst zu 2-wertigen Eisen reduziert werden und nimmt dann den DMT1 Transporter um IN die Darmzelle zu kommen. Häm-Eisen wird über den DMT1 Transporter oder über den HCP1 in die Darmzelle geschleust. Wir sind bisher noch NICHT im Blut!
Eine Studie schreibt folgendes: Intestinal absorption of nonheme iron is tightly regulated in keeping with the body requirements, and absorption of iron is minimal when body iron stores are normal. Absorption of heme iron (largely provided by red meat in western countries) does not appear to be dependent on body iron content ? hier steht also, dass die Aufnahme von Häm-Eisen NICHT reguliert würde, aber das stimmt nicht.
Häm-Eisen kann zwar über den HCP1 in die Darmzelle gelangen, nimmt aber sehr wahrscheinlich meistens den gleichen weg wie 2-wertiges-nicht-Häm-Eisen (Przybyszewska et al. 2014) und wird wohl auch ähnlich (gut) reguliert. Auch der HCP1 wird durch hohe Eisen-Level im Körper weniger exprimiert ? isst du also viel Häm-Eisen, dann wi...