Vor einiger Zeit habe ich ein Buch mit gleichnamigem Titel gelesen. Ich weiß gar nicht mehr worum es genau ging, ehem. Also ich glaub Tour de France und / oder Fußballspieler aus Holland. Da erzählte ein „Mental Coach“ / Psychologe von seinen Erfahrungen bei der Arbeit mit Spitzensportlern. Ein ganz großes Thema war die MONOTONIE. Das kennst du, oder?
Das Buch ist eine nette Geschichte und Erfahrungsschatz, aber kein Lehrbuch im eigentlichen Sinne. Ich fand es leicht zu lesen und es waren durchaus interessante Ansätze. Zum Beispiel was Monotonie mit deinem Körper macht …
WAS IST MONOTONIE!?
Monotonie bedeutet, dass du jedes Mal, immer und immer wieder aufs Neue, das gleiche, oder etwas Ähnliches tust. Du gehst beispielsweise zum Training und machst jedes Mal ein ähnliches Workout, Satzzahl, Volumen, Übungsauswahl, ja sogar Reihenfolge – der Mensch ist ein Gewohnheitstier und tut sich schwer damit etwas zu verändern. Aber ohne Veränderung keine Veränderung, oder?
Akkommodation eines biologischen Organismus …
Unser Körper passt sich an einen gegebenen Reiz nicht weiter an. Das nennt sich Akkommodation. Um dies zu umgehen, kannst du, im einfachsten Fall, die Reihenfolge oder die Satzzahl deiner Übungen ändern. Statt 8×3 Wiederholungen, machst du 3×8 Wiederholungen, oder statt:
Klimmzug, Bankdrücken, Kniebeuge
machst du:
Kniebeuge, Klimmzug Bankdrücken.
Differenziertes Lernen …
Unser Gehirn passt sich an einen immer wieder gleichen Reiz nicht weiter an. Unser Gehirn lernt schneller, wenn sich der Reiz verändert, nicht komplett. Aber die Variation bestimmt den Lerneffekt – Unterschiede sind für unser Gehirn leichter zu bemerken.
Bore-Out und Übertraining …
Was hat Monotonie mit Übertraining zu tun? Der Psychologe aus dem Buch „Mysteriöse Kräfte im Sport“ beschreibt ein Szenario, dass seine Radfahrer schneller abstumpfen und ausbrennen, wenn die Rennstrecke keine Untergrundvariation bietet – und sie alle deutlich bessere und längere Leistungen vollbringen können, wenn mal Asphalt, mal Wiese, mal Kopfsteinpflaster vorkommt. Die Belastung ist absolut dieselbe – doch das Umfeld verändert und dadurch „brannten die Radprofis weniger schnell aus“. Also scheint es mehr zu geben, als bloß Trainingsplan, Übungsreihenfolge, Satzzahl …
Bore-Out, Differentiertes Lernen, Akkommodation: Der gemeinsame Nenner ist die Monotonie. Es scheint, als ob jeder Teil unseres Körpers negativ auf Monotonie reagiert. Psyche. Gehirn. Körper.
Besauf dich und brich den Tag drauf einen persönlichen Rekord …
Tu was anderes und es passiert was anderes. Ein mentaler Break? Genauso beschreibt der Psychologe in seinem Buch das Verhalten eines Hochleistungssportlers – dieser hatte das Verlangen, einen Tag vor einem großen Wettkampf auf welchen er sich monatelang vorbereitet hatte, sich zu betrinken. Er hatte verlangen nach Bier. Der Trainer war strikt dagegen – er verbot es ihm. Der Sportler aber, trank, nein, betrank sich. Schlief nur einige Stunden, trat den Wettkampf an und schlägt alle Anderen – mit einem neuen Weltrekord. Wie kann das sein? Whiskey und Deadlift, oder?
Es scheint „mysteriöse Kräfte im Sport“ zu geben, die durch mehr als „12 Stunden schlafen und Superkompensation“ freigesetzt werden können. Wer oder was limitiert dich? Die Psyche ist ein mächtiges Tool. Dazu noch ein Beispiel aus dem Buch:
Als der Trainer bemerkte, dass sein Sportler anfing abzukacken, er konnte nicht mehr, rief er ihm zu: „ich hab gehört, dass dein Kontrahent nicht mehr kann, er will gleich aufgeben, halt noch ein bisschen durch und zeig keinerlei Schwäche!“. Der Sportler tat es, als sein Kontrahent sah, dass der scheinbar „mühelos“ weiter könnte, brach er den Wettkampf ab. Das war ein taktisch kluger Zug seines Trainers – nur durch sein Zurufen hat er durchgehalten und seine Kontrahenten zum aufgeben gezwungen. Die Belastung bleib gleich – doch die Einstellung, der Gedanke, das änderte sich.
Immer das Gleiche. Immer und immer wieder. 100%tige Hingabe, Disziplin … aber, du rennst vor die Wand? Eventuell ist grade DAS dein Problem: du willst es „zu perfekt“ machen!
Du kennst Arni, oder? Arnold Schwarzenegger.
Er sprach seine Mitstreiter auf der Bühne, als er noch aktiver Bodybuilder war, an und sagte so was wie: „Du warst mal am Bein verletzt, oder?“. Der Mitstreiter fragte: „Wieso?“ Arni erwiderte: „Dein rechtes Bein sieht so schmal aus, stell dich am besten schräg hin, damit die Jury das nicht sieht.“ Es war natürlich nichts, allerdings verbrachte Arni´s Mitstreiter die gesamte Zeit vor dem Spiegel um seine Defizite zu begutachten – psychologisch geschwächt mit weniger Selbstbewusstsein, abgelenkt und mit entsprechend schlechter Performance auf der Bühne. Arnold, du Fuchs! Oder?
Schlechte Genetik …
Glaubst du, dass du eine schlechte Genetik hast? Du bist nicht gemacht für diesen Sport? Vielleicht trainierst du einfach nur Scheisse. Schläfst zu wenig. Oder trinkst zu wenig Bier … Glaubenssätze wie „meine Genetik ist nicht besonders“ sind extrem demotivierend und hinderlich. Dein Körper hört das, was dein Kopf denkt. Jede Zelle bekommt das mit. Du nimmst zwar nicht ab, indem du dich jeden Morgen vor den Spiegel stellst, dir zuzwinkerst und sagst „ich nehme 20kg ohne Mühe ab, ich nehme 20kg ohne Mühe ab …“, aber es ist ein positiverer Einstieg in deinen Tag als „du fettest Miststück, gestern schon wieder zu viel gefressen, was?“ Prinzip ist klar, oder? Nach positivem Denken folgen meist auch positive Ereignisse.
Wer hält dich auf, das Beste aus dir zu machen? Du, oder?
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