Du gehst trainieren und an das Erste was du denkst sind „Muskeln“ – sei ehrlich? Naja. Was ist mit Kraft? Sieht man nicht? Genau. Und was ist mit „Fähigkeiten“ (Skills), deiner Herzkreislaufleistung, deiner Arbeitskapazität, deiner Beweglichkeit und der Belastungstoleranz, (wie viel Training, Volumen et cetera kannst du wegstecken… )? Um nur einiges zu nennen.
Training zielt auf weitaus mehr Kapazitäten und Qualitäten ab, als bloß auf „Muskulatur“. Viele trainieren „nur ihre Muskeln“, dann oft mit geführten Geräten, möchten aber „das gesamte Paket“ haben. Hier braucht es einen mehrdimensionaleren Ansatz.
Krafttraining- und Muskelaufbautraining mal anders: Sprinttraining ist ein extrem effizientes Ganzkörpertraining. Herzkreislauf? Maximalkraft? Explosivkraft? Wirbelsäulengesundheit? Fettabbau? Muskelaufbau?
Zweibeiner sprinten! Jeder Mensch sollte Sprint in sein Training / Alltag integrieren! DAS ist Homo Sapiens!
Wie trainierst du einen Muskeln?
Wir unterscheiden grob zwei Arten von Muskelhypertrophie:
Sarkoplasmatische („die Energiesysteme“ und nicht zelluläre Bestandteile betreffend) und Myofibrillare (tatsächlicher Aufbau von Muskelprotein / Muskelfasern). Während die Sarkoplasmatische Hypertrophie, vor allem auf metabolischen Stress reagiert, stimulierst du deine Myofibrillen durch Spannung und Schaden zu mehr Wachstum.
Die unterschiedlichen Mechanismen die so ein Muskelwachstum induzieren:
1.) ZNS Aktivierung,
2.) Muskelschaden,
3.) Muskelspannung,
4.) Metabolischer Reiz.
Untersuchungen zeigen, dass ein Muskel nahezu direkt atrophiert, wenn der dazugehörige Nerv (die motorische Endplatte) von seinen innervierenden Muskelfasern getrennt wird. Ebenso kann gezeigt werden, dass es unterschiedliche Gene, und entsprechend unterschiedliche Mechanismen gibt, welche Muskelwachstum / -Anpassungen auslösen. Neben der nervalen Ansteuerung, scheinen Muskelschaden (Zerreissung des Sarkolemms, Anfall proteinspezifischer Bruchstücke …), Muskelspannung (Änderung des Membranpotenzials …) und der metabobolische Reiz (Entleerung der Energiespeicher, Anhäufung von Laktat, Protonen und anderen Metaboliten, Induzierung von MGF / IGF und anderen Wachstumsfaktoren …) die Hauptmechanismen für Muskelwachstum zu sein.
Durch regelmäßiges Training und dem Repeated Bout Effect, wird deine Muskulatur resistent gegenüber den oben genannten Stimuli. Du trainierst weiter – aber deine Muskulatur passt sich nicht weiter an – es wird kein Schaden mehr induziert, dein Körper gewöhnt sich an die Muskelspannung und wird desensibilisiert für die verschiedene Wachstumsfaktoren. Das ist ja auch Sinn und Zweck der Sache: dein Körper, deine Muskulatur wird Resistent gegenüber Schaden!!! Das ist der Grund weshalb unser Körper dieses ganze Training eigentlich akzeptiert, mitmacht und sich anpasst! Spätestens hier kommt es aber zum Muskelaufbaustillstand. Gene wie 4EBP1, S6K, mTOR, Akt, Erk, p38 und mehr hören einfach auf deine Proteinsynthese anzukurbeln! Um diese weiter zu stimulieren, müsste deine Muskulatur seine Belastungstoleranz verlieren.
Naja, wenn du trainierst, dann brauchst du auch Pause, um es kurz zu machen. Nach etwa 3-8 Wochen, je nach Leistungsstand, sollte eine kleine Trainingspause folgen. Oder ein „Deload“. Alle deine Systeme erholen, die Muskulatur wird wieder sensibel gegenüber Trainingsreizen und alles ist gut. In dieser Pause, aber nicht nur hier, kannst du aber etwas Beweglichkeit trainieren, Technik von bestimmten Elementen die dir lieb sind beüben und so weiter.
Also Training ist mehr als Muskelaufbau, Sätze und Wiederholungen…
Und das passiert immer dann, wenn du nicht mehr trainierst!
Das war eine Leseprobe aus dem Ultimativen Athleten Level 1. Hier findest du noch mehr dazu, wie es in der Praxis aussehen kann und einen 12-wöchigen Trainingsplan!
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