Ich brauchte eine Schlagzeile, daher hab ich das Wort „Superfood“ benutzt – passt eigentlich nicht, aber jetzt, wo du schonmal hier bist, kannst du weiter lesen, oder? Dauert nicht lange!
Der Arzt zu seinem Patienten: „Es täte Ihnen gut, wenn Sie nach der Arbeit eine Stunde spazieren gehen würden. Was machen Sie denn beruflich?“„Ich bin Briefträger!“
Der Tag hat 24 Stunden und was tust du in dieser Zeit? Die Woche hat 168 Stunden. Und was tust du in dieser Zeit? Wenn du sagst, dass du 3 Stunden in der Woche, also dreimal für jeweils eine Stunde im „Fitti“ bist, würde ich fast sagen, dass das nicht ausreicht für Gesundheit und ein langes Leben. Auch nicht für Sixpack und einen leistungsfähigen Körper. Was meinst du?
Aber ich hab hier was für dich. Erinnerst du dich an „Superfood“? Spazieren gehen hat nahezu keine Kalorien, hat kaum ein Überlastungs- oder Verletzungsrisiko, kann aber nahezu alle Gesundheitsparameter verbessern und mit jeder Trainingsart kombiniert werden. Ist das nicht was?
Die Vorbeugung von Krankheit fängt bei Herzkreislauferkrankungen und Bluthochdruck an, weitet sich über deinen Cholesterinspiegel aus, macht vor deiner Ruheherzfrequenz nicht halt, senkt mal kurz deinen systolischen und diastolischen Blutdruck, nimmt die Insulinsensitivität mit und macht kurz vor massivem Muskelaufbau Stopp! Also leichte Spaziergänge, ich sprech hier wirklich von „bisschen rumlatschen im Wald“, verbessert ziemlich viele Gesundheitsparameter. Und damit sind keine stundenlangen Wanderungen gemeint, sondern einfach 10-30 Minuten an der frischen Luft rumlaufen. Mal rechts, dann links. Musst nichts Wildes sein.
Du musst hier weder Übertraining, noch eine Umwandlung von deinen schnellkräftigen Muskelfasern in langsame Muskelfasern fürchten. Und, nicht zu vergessen: Wenn du eine „inactivity-induced unfitness“ mitbringst (geiles Wort, oder? Unfitness …), dann kann schon ein normaler Spaziergang ernsthaftes Training für dich bedeuten.
Aber spazieren ist langweilig?
Ein Spaziergang muss nicht langweilig sein. Du kannst beim spazieren gehen Musik hören oder du schaust dir die Bäume an, die Natur, die Blätter, Tatsache, einfach den Gedanken mal freien Lauf lassen, ist in der heutigen Zeit wirklich rar. Einfach mal „Langeweile“ haben, hilft dem Gehirn, erlebtes zu verarbeiten. Oder du nimmst deine Freundin oder deinen Freund an die Hand? Ein erfrischender Spaziergang und eine nette, ruhige Unterhaltung, fernab der gewohnten 4-Wände, 1,2,3 Stündchen durch den Wald am Sonntag, macht den meisten nicht nur Spaß, sondern baut auch etwas Körperfett (und Psychostress…) ab und verleiht dem „gechillten Sonntag“ ein bisschen mehr Aktivität.
Ein paar Auszüge aus entsprechenden Untersuchungen:
„Walking groups are effective and safe with good adherence and wide-ranging health benefits. They could be a promising intervention as an adjunct to other healthcare or as a proactive health-promoting activity.“
„A surprisingly small increase in walking was associated with meaningful health benefits.“
„Walking is a simple health behavior that can reduce rates of chronic disease and ameliorate rising health care costs, with only a modest increase in the number of activity-related injuries.“
„In summary, the current findings suggest that walking exercise can provide a safe and effective lifestyle strategy against abdominal obesity and serum insulin resistance markers in obese women.“
Täglich 5 Minuten spazieren gehen, das macht zusammen 35 Minuten die Woche, knappe 2 Stunden im Monat und über 20 Stunden pro Jahr. Bei nur 5 Minuten. Gehst du 20 Minuten … das kannst du selbst hochrechnen. Kleinvieh macht auch Mist! Und der Spaziergang ist neben den schon aufgeführten Vorteilen für deine Gesundheit, eine nette Sache, um den Kopf frei zu bekommen und für den Athleten, ein super Werkzeug für die aktive Regeneration. Manchmal ist ein bisschen niedrig intensive Bewegung sinnvoller für dich und deinen Körper, als die nächste harte Einheit. Vor allem im aufrechten Zustand: Stinkt normale Spaziergänge verbessern die Stabilität unserer Bandscheiben!
GEH SPAZIEREN!!!
QUELLEN:
JAMA. 1988 May 13;259(18):2720-4.
Walking for health and fitness.
Rippe JM1, Ward A, Porcari JP, Freedson PS.
BMC Public Health. 2013; 13: 620.
Published online 2013 Jul 1. doi: [10.1186/1471-2458-13-620]
Walk well: a randomised controlled trial of a walking intervention for adults with intellectual disabilities: study protocol
Fiona Mitchell,1 Craig Melville, 1 Kirsten Stalker,2 Lynsay Matthews,3 Alex McConnachie,4 Heather Murray,4Andrew Walker,5 and Nanette Mutrie6
J Gerontol A Biol Sci Med Sci. 2010 Sep; 65A(9): 982–989.
Published online 2010 May 19. doi: [10.1093/gerona/glq070]
Health Benefits of Increased Walking for Sedentary, Generally Healthy Older Adults: Using Longitudinal Data to Approximate an Intervention Trial
Paula Diehr 1 and Calvin Hirsch2
Med Sci Sports Exerc. 2008 Jul;40(7 Suppl):S512-8. doi: 10.1249/MSS.0b013e31817c65d0.
The importance of walking to public health.
Lee IM1, Buchner DM.
Br J Sports Med. 2015 Jun; 49(11): 710–715.
Published online 2015 Jan 19. doi: [10.1136/bjsports-2014-094157]
Is there evidence that walking groups have health benefits? A systematic review and meta-analysis
Sarah Hanson and Andy Jones
Sports Med. 1997 May;23(5):306-32.
Walking to health.
Morris JN1, Hardman AE.
Hier findest du Links ein bisschen Literatur zum Thema:*
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