2017 wurden endlich die alten „10-DGE-REGELN“ zur Ernährung überarbeitet. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) wurde um 1953 gegründet und gibt seit etwa 1956 Ernährungsvorgaben für die Allgemeinheit – Großteil dieser Regeln basieren nicht, noch nie, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen!!!
Als ich gelesen hab, dass vor einigen Tagen die 10-Gebote aktualisiert wurden, weil es neue wissenschaftliche Erkenntnisse geben soll, war ich sehr verwundert und dachte „ja wunderbar, läuft, irgendwann sehen sie es ein“. Aber was stehte denn da auf dem Ernährungs-Plan?
5 AM TAG!
Früher hieß es 5 am Tag. 5 Portionen Gemüse und / oder Obst und Nüsse gehören dazu, selbst Fruchtsaft zählte als wenigstens eine Portion. Neuerdings sollen es wenigstens 3 Portionen Gemüse sein – wahrscheinlich aufgrund des Fruchtzuckergehaltes von Obst? Albern!!! Ich meine nicht, wegen unserem Schamanen und Aussenseiter Ray Peat, sondern weil es in der Fruchtzuckerdebatte NIE um FRISCHES OBST ging!!! Ein Apfel hat 15g Kohlenhydrate und wenn es hoch kommt 10g Fruchtzucker. Das ist weder artherogen, noch lipogen, noch sonst was gen, sondern das bleibt gesund. Generell geht die Empfehlung in die richtige Richtung, allerdings finde ich es nicht optimal umgesetzt.
„An apple a day keeps the doctor away – Two apple´s a day kills the medical discipline…”
PFLANZLICHE LEBENSMITTEL UND FETTE BEVORZUGEN!
Es gibt keinen Beleg dafür, das pflanzliche Fette vorteilhaft sind – im Gegenteil gibt es eine Fülle an Daten, welche zeigen, dass pflanzliche Produkte, dazu gehören auch dessen Öle, unserer Gesundheit schaden können. Und der Großteil an den „pflanzlichen Fettvorstufen“ kann nicht in essentielle mehrfachungesättigte Fettsäuren (EPA, DHA, AA) umgewandelt werden. Das sind aber die, welche unser Körper unbedingt benötigt! Es gibt nicht nur eine Untersuchung, welche zeigt, dass vegetarische Ernährungsweisen zu Krankheit führen können (unter anderem Reizdarm). Bei der Arbeit mit meinen Klienten, und das sind viele, ist das Erste was wir streichen „Pflanzen“. Den meisten geht es DIREKT besser. Danach kommt Kaffee und so …
Und was ist mit Nüssen? Es gibt ziemlich viele Daten, keine sehr guten muss ich zugeben, die zeigen, dass der Nussverzehr ziemlich gut ist und wenn du Nuss gegen Getreide ersetzt, dass das dann positive Effekte auf unsere Gesundheit hat. Warum wird Getreide empfohlen, aber nicht direkt Nüsse? „Iss 1 Hand voll Nüsse pro Tag“, oder so?
GESÄTTIGTE FETTSÄUREN, PROTEINE UND FETTLEITLINIE DER DGE!
In den 10-Regeln gibt es keinen Satz mehr zu der Menge an gesättigten Fettsäuren. Es gibt auch keine gescheite Untersuchung die jemals zeigen konnte, das gesättigte Fette schlecht sind. Das sind einfach nur Energieträger – frisst du zu viel davon, machts Probleme, und wenn nicht, dann nicht. Trotzdem habe ich so auf die Schnelle keine erneuerte Fettleitlinie gefunden!!! Und irgendwie hält die in die Jahre gekommen Gesellschaft doch immer noch an ihren alten Empfehlungen fest? Maximal 30% Fett pro Tag, über 50% Kohlenhydrate und unter 20 % Protein. Wie sitzen auf einem Berg an Daten, welcher zeigt, dass die meisten von uns „Protein-Mangelversorgt“ sind. In der Regel führt „etwas mehr Protein zu etwas mehr Gesundheit“. Sei es in Sachen Immunkompetenz, Regenration und Wundheilung, Leistung und Körperfettredukion. Und auf Letzteres wird es oft beschränkt. Ganz ehrlich? 300g mageres Protein sättigt MICH NICHT! Und wirds auch niemanden. 150g Protein und dazu ein leckeres Eis, eine Banane, Sour Cream, was auch immer, ist sättigender als bloß mageres Protein. Menschen sind kein Reagenzglas und auch keine Studien – wir sind (meistens) frei und sind ein biopsychosozialer Organismus mit Emotionen, Erfahrungen, Bedürfnissen und mehr als bloße Biochemie. Aber die DGE empfiehlt ja sowieso, dass wir nicht zu viel von den ESSENTIELLEN NÄHRSTOFFEN aufnehmen sollen … habe ich zumindest das Gefühl. Vielleicht würde man dann einfach zu gesund sein?
EIER!?
Zu Eiern wird nichts mehr gesagt. Keine Beschränkung? Aber auch keine direkte Empfehlung!? Eier sind lebende Multivitamintabletten und könnten den „Welthunger“ stillen. Sorgen für eine verbesserte Gesundheit – egal bei welchem Krankheitsbild und welcher Beschwerde. Eier sind ein Superfood direkt vor unserer Nase. Da es keine direkte Empfehlung dazu gibt, denke ich, dass die Herr- und Frauschaften ihr Gesicht wahren wollen. Vielleicht fällt es ja niemanden auf. Es sollten DIREKTE EMPFEHLUNGEN AUSGESPROCHEN WERDEN. Die Menschen sind doch eh schon verunsichert, was es zu essen geben soll und was nicht. Wir „Kliniker“ haben doch, neben den tollen Untersuchungen, einen riesen Erfahrungsschatz, nicht nur was Krankheit und biochemische Aspekte angeht, sondern auch was Ernährungspsychologie angeht. Die Leute wissen nicht mehr was gut ist. Schreibt in die Leitlinien: JA KLAR DARFST DU 10 EIER PRO TAG ESSEN – zum jetzigen Zeitpunkt ist keine Nebenwirkung bekannt, es gibt aber Daten die lassen andeuten, dass es sich gesundheitlich positiv auswirken kann. Dazu liest du am besten meinen Eier-Artikel!
MENSCHEN WÜRDEN TIERE ESSEN!!!
Ein Auszug aus meiner Artikelreihe: Die artgerechte Ernährung des Menschen von mir:
Ein Fleischverzicht ist nicht der Grund, weshalb eine vegetarische Ernährung in Untersuchungen oftmals besser abschneidet als eine konventionelle Fütterung, sondern es ist der Mehrverzehr von hochwertigen Nährstoffquellen wie Beeren, Nüsse und Gemüse (Ströhle et al 2006).
Es gibt nunmal Nährstoffe im Fleisch die du nirgends anders in suffizienten Mengen findest. Fleisch hat wenig Toxine, wenige Antinährstoffe, enthält viel Taurin, tierisches Omega 3 was wir selbst nur insuffizient aus pflanzlichen Vorstufen herstellen können, Creatin, Carnitin, B-Vitamine, Zink, Eisen, Protein, löst kaum Allergien aus … und wie schon gesagt: von all diesen Sachen auch noch die beste Bioverfügbarkeit UND wenn artgerecht gehalten auch in höherer Menge. Das tolle ist auch, dass besser gehaltenes und gefüttertes „Fleisch“ weniger Antibiotikaresistente-Bakterien enthält und in der Regel weniger Pestizide. Fleisch gehört in die Artgerechte Ernährung, auf deinen Teller! Die DGE empfiehlt es aber immer noch nicht so recht: reduzieren, nur 1-2x pro Woche, maximal 300-600g in der Woche. Auch Fisch soll nur 1-2x in der Woche verzehrt werden. Ja auf welcher Grundlage basieren denn solche „Empfehlungen“? Wenn unser Körper doch alles was er bekommt aus diesen Lebensmitteln ziehen kann, dann spricht das evolutionsbiologisch und biochemisch FÜR tierische Produkte?
„High meat intake correlates with moderate fertility, high intelligence, good health, and longevity with consequent population stability, whereas low meat/high cereal intake (short of starvation) correlates with high fertility, disease, and population booms and busts.”
Auch die Fleisch-Qualität spielt eine Rolle. Warum wird dazu nicht einmal Stellung genommen? Dass diese Instanz sagt: „weniger Plastik / Müll im Essen, mehr artgerechte Fütterung und Haltung unserer Tiere“, warum geht es immer nur um Nahrungsmittelgruppen und Makronährstoffe, nicht aber um die Qualität selber?
Was ist mit Organen? Warum keine Empfehlung zu „1x Leber / Organe Pro Woche“? Leber enthält beispielsweise ALLES was die Leber benötigt – du isst nur Muskelfleisch, dann bekommst du auch nur „Muskelfleisch-Vitamine-und-Nährstoffe“ (nicht nur Muskeln, das wäre falsch interpretiert …). Schonmal darüber nachgedacht? Ein Herz zu essen liefert das, was dein Herz begehrt? Eine Leber das, was eine Leber benötigt? Interessant … Und diese „Abfallprodukte“ sind nicht nur nährstoffreicher, sondern oft auch um ein vielfaches günstiger. Nutz das und Zoll dem Tier auch etwas Respekt – es stirbt und du wirfst die Hälfte weg? Bei Löwen und Hunden / Wölfen ist das so, dass der BOSS die Organe bekommt, vor allem die Leber.
Der Grund dafür, dass die DGE nur wenig Fleisch empfiehlt, liegt an den nicht näher definierten „ungünstige Inhaltsstoffe“. Fragt man die Leute was das sein soll, dann sagen diese immer noch Cholesterin, gesättigte Fette und Purine. Aber Cholesterin und gesättigte Fette waren doch ein Grund, weshalb die Empfehlungen überarbeitet wurden? Ihr sagt doch, dass es keinen Anhalt für negative Wirkungen gibt? Deshalb die Überarbeitung der 10 Regeln der DGE? Wie inkonsequent ist das schon wieder? Alle 3 sind keine ungünstigen Inhaltsstoffe und haben nur wenig (negative) Effekte auf unseren Körper. Was ist mit den „ungünstigen Inhaltsstoffen“ in pflanzlichen Produkten, z.B. Vollkorn? Es gibt mehr Daten dazu, als zu den Daten an „ungünstigen Inhaltsstoffen aus tierischen Lebensmiteln“. Das ist unwissenschaftlich, nach wie vor, genau wie es immer war.
Es soll nicht der Anschein erweckt werden, dass wir Menschen reine Fleischfresser seien. Es soll nur gezeigt werden, dass dieses hochwertige Nahrungsmittel zu der „artgerechten Ernährung“ des Menschen gehört. Wie wir auch schon gesehen haben, zählen zu den „artgerechten Lebensmitteln“ auch Nüsse, Beeren, Gemüse und Obst.
SALZ BLEIBT UNGESUND!?
Salz soll weiterhin sparsam verwendet werden. Gibt es keine Untersuchung zu. Hast du starke Schweißverluste, dann solltest du nicht salzarm essen. Ja Sportler sollten sich NIE salzarm ernähren. Auch die 1,5 Liter pro Tag zu trinken sind zwar nett gemeint, aber auch das ist sehr individuell.
WAS IST DIESE ARTGERECHTE ERNÄHRUNG VON CHRIS?
Das ist meiner Meinung nach die inoffizielle beste Empfehlung in Sachen Nahrung.
- Erst Jagen, dann Essen. Also beweg dich, nüchtern, jeden Tag (zumindest etwas).
- Iss nährstoffreich.
- Iss toxinarm (nicht frei!).
- Genieß dein Essen.
- Nahrungsmittelauswahl spielt eine größere Rolle als Makronährstoffauswahl.
- Nahrungsmittelqualität spielt eine wichtige Rolle.
- Ein Mensch MUSS schlafen (8-12 Stunden am Tag).
- KEINE Verbote!
- Was verlangt dein Körper? Iss nach Instinkten. Nicht so leicht wie es sich anhört? Aber LERNE wie du deine Instinkte interpretieren kannst. Versuche nicht nur mit dem Kopf zu entscheiden, denn das resultiert in der Regel in eine Essstörung. Anorexia? Orthorexia? Bullemie? Jojo-Diäten? Binge Eating? Oft isst du nur die Sachen die dein Kopf für richtig hält – was aber, wenn dein Kopf falsch liegt? Dieser bewertet ja nur an Hand von Wissen und woher weisst du, dass es richtig ist, was du weisst?
- Supplementiere mit ein paar Mikro- / Makronährstoffen.
ARTGERECHT ON BUDGET?
Gesunde Ernährung ist zu teuer!? Na gut, dann bezahlst du eben mit deiner Gesundheit! Du versuchst Geld zu sparen, welches du später dann dafür aufwenden musst um wieder gesund zu werden – wenn du deine Gesundheit einmal verloren hast. Das ist bei der Wahl deines Studios, deines Trainers, deiner Matratze, deiner Nahrung, deiner Supplemente et cetera so.
- Eier
- Magerquark
- Tiefkühl – Kaisergemüse
- Lendenfilet-Köpfe (statt Lendenfilet)
- Hackfleisch
- Harzer Roller
- Tiefkühl-Cocktail-Obst/Früchte
- Geschrotene Leinsamen
- Zwiebeln
- Rinder-Beinscheibe
- Falsches Filet vom Rind
- Sahne
- Wheyprotein
- Omega 3 Kapseln
- Multivitamin
- Leber / Organe
- Reis / Kartoffeln
- Spear Ribs.
Du zahlst pro NÄHRSTOFF, nicht pro Gramm. Die 18 Verdächtigen hier sind ziemlich günstig und reich an Nährstoffen. Und 20 Kniebeugen jeden Tag kosten auch nicht mehr als 30 Sekunden! Als kleine Anregung?
Meine Artikelreihe findest du auf Team-Andro. Aber Vorsicht: nur die ersten 20,30 Artikel sind von mir, die letzten nicht. Die letzten sind eher Versuche, das was ich geschrieben habe „schlecht“ zu machen, naja, sag das mal meinen Klienten und deren „Therapieerfolge“. Kuss.
QUELLEN:
PLoS One. 2017 Aug 25;12(8):e0183039. doi: 10.1371/journal.pone.0183039. eCollection 2017.
Association between self-reported vegetarian diet and the irritable bowel syndrome in the French NutriNet cohort.
Buscail C1,2, Sabate JM3, Bouchoucha M3, Torres MJ1, Allès B1, Hercberg S1,2, Benamouzig R3, Julia C1,2.
Meat Sci. 2003 Jul;64(3):287-97. doi: 10.1016/S0309-1740(02)00200-0.
Differences in meat quality between organically and conventionally produced pigs.
Olsson V1, Andersson K, Hansson I, Lundström K.
Int J Tryptophan Res. 2017 May 2;10:1178646917704661. doi: 10.1177/1178646917704661. eCollection 2017.
Meat and Nicotinamide: A Causal Role in Human Evolution, History, and Demographics.
Williams AC1, Hill LJ2.
Nutrients. 2013 Mar 12;5(3):771-87. doi: 10.3390/nu5030771.
The dietary intake of wheat and other cereal grains and their role in inflammation.
de Punder K1, Pruimboom L.
Are organic foods safer or healthier than conventional alternatives? A systematic review
Review published: 2012.
Bibliographic details: Smith-Spangler C, Brandeau ML, Hunter GE, Bavinger JC, Pearson M, Eschbach PJ, Sundaram V, Liu H, Schirmer P, Stave C, Olkin I, Bravata DM. Are organic foods safer or healthier than conventional alternatives? A systematic review. Annals of Internal Medicine 2012; 157(5): 348-366.
J Infect Dis. 2010 Sep 15; 202(6): 819–821.
Hidden Danger: The Raw Facts about Hepatitis E Virus
Robert H. Purcell and Suzanne U. Emerson
Br J Nutr. 2016 Mar 28; 115(6): 994–1011.
Composition differences between organic and conventional meat: a systematic literature review and meta-analysis
Dominika Średnicka-Tober,1,7 Marcin Barański,1 Chris Seal,2 Roy Sanderson,3 Charles Benbrook,4 Håvard Steinshamn,5 Joanna Gromadzka-Ostrowska,6 Ewa Rembiałkowska,7 Krystyna Skwarło-Sońta,8 Mick Eyre,1 Giulio Cozzi,9 Mette Krogh Larsen,10 Teresa Jordon,1 Urs Niggli,11 Tomasz Sakowski,12 Philip C. Calder,13 Graham C. Burdge,13 Smaragda Sotiraki,14 Alexandros Stefanakis,14 Halil Yolcu,1,15 Sokratis Stergiadis,1,16 Eleni Chatzidimitriou,1 Gillian Butler,1 Gavin Stewart,1 and Carlo Leifert1
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